»GANZ SCHÖN PERSÖNLICH«

Das Schwerpunktthema der 13. Berliner Stiftungswoche bietet Raum für unterschiedliche Zugänge

 

Im April 2022 setzt die Berliner Stiftungswoche wieder Akzente: An elf Tagen geht es um die Arbeit der Stiftungen in Berlin sowie um die gesellschaftlichen Themen, zu denen sie tätig sind. Doch vor allem blicken wir auf die Menschen, die sich in Stiftungen, für Stiftungsfragen und für die Themen der Zivilgesellschaft engagieren. Hauptamtlich oder ehrenamtlich, als Beruf oder in der Freizeit, zu den Alltagsproblemen in der Nachbarschaft oder zu den globalen Herausforderungen unserer Zeit.

Das Schwerpunkthema der Berliner Stiftungswoche 2022 nimmt dieses Engagement in den Blick und zwar GANZ SCHÖN PERSÖNLICH.

Unter dieser Titelzeile werden im April 2022 zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und Projektvorstellungen stattfinden, die beleuchten, wie sich Menschen für andere einsetzen, wie Mitsprache und Teilhabe heute in unserer komplexen Gesellschaft gelingen kann und wie moderne Vorbilder andere inspirieren können, sich ebenfalls für relevante Themen stark zu machen.

GANZ SCHÖN PERSÖNLICH – das Schwerpunktthema hat noch weitere Dimensionen. Denn es gibt natürlich auch die Kehrseite des persönlichen Engagements. Wer sich beispielsweise für Geflüchtete einsetzt oder für mehr Geschlechtergerechtigkeit kämpft, erlebt schnell die hässliche Seite der Sozialen Medien, erntet Shitstorms und Hatespeech, wird vielleicht sogar bedroht – auch dies geschieht ganz schön persönlich. Auf diese negativen Phänomene unserer Zeit will die Berliner Stiftungswoche ebenfalls mit dem Schwerpunktthema hinweisen. Und wir wollen Raum schaffen, darüber zu diskutieren. Wie kann in der Gesellschaft die Rückkehr zu einem zivileren Diskurs gelingen? Welche Weichen müssten dazu gestellt werden? Politisch, rechtlich, gesellschaftlich? Wie kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen?

Die Stiftungswoche im nächsten Jahr ist aus einem weiteren Grund eine besondere Ausgabe des Netzwerkformats der Berliner Stiftungen. Nicht nur weil es die 13. Ausgabe ist, sondern weil wir aktuell mit der „BSW 2022“ die Hoffnung verbinden, dass sie nach zwei Jahren unter Pandemiebedingungen wieder eine (halbwegs) reguläre Stiftungswoche mit vielen Präsenzveranstaltungen und unzähligen Begegnungen vor Ort sein wird. Auch dies GANZ SCHÖN PERSÖNLICH. Selbst wenn Zoom, Webex und Co. dabei geholfen haben, in Kontakt zu bleiben und die Tagesarbeit zu bewältigen, so war dies doch meist nur der spröde Ersatz für die persönliche Begegnung, den Austausch und das soziale Miteinander, das gerade, wenn man sich zivilgesellschaftlich engagiert, so essentiell ist.

Die langen Monate in den Corona-Zeiten haben vielen zugesetzt, physisch wie psychisch war dies eine immense Herausforderung, die uns alle auch GANZ SCHÖN PERSÖNLICH getroffen hat. Nicht ohne Grund tauchten in immer mehr Gesprächen verstärkt Begriffe wie Resilienz und Achtsamkeit auf. Auch für diese Themenkomplexe bietet die Berliner Stiftungswoche einen Raum zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch.

Das alles sind Dimensionen des aktuellen Schwerpunktthemas. In der konkreten Beschäftigung mit dem Thema werden sicherlich viele Stiftungen noch weitere Ebenen entdecken, an die die Organisator*innen noch nicht gedacht haben, und diese in Form ihrer Programmbeiträge in die Stiftungswoche einbringen. Dafür ist die Stiftungswoche da! Als große Plattform für die Stiftungen und als Bühne für ihre Themen. Für offene Diskussionen, für kritische Analysen und für jede Menge Inspiration, sich ebenfalls zu engagieren.

Die Berliner Stiftungswoche wird getragen von der Berliner Stiftungsrunde, einem Zusammenschluss von knapp 30 Berliner Stiftungen. Bei der Diskussion und Festlegung des Schwerpunktthemas fiel die Wahl auf die Formulierung GANZ SCHÖN PERSÖNLICH – gerade weil sie der Schnittpunkt verschiedener Dimensionen und Bedeutungen ist; und da sie erlaubt, auf die Zeit der Pandemie zurückzuschauen und dennoch den Blick nach vorne zu richten. Sie rückt zudem die Perspektive des Individuums in den Mittelpunkt und erhebt gleichzeitig einen gesamtgesellschaftlichen Anspruch. Das Thema ist durchaus politisch, auch wenn dies im ersten Zugang nicht gleich auffallen mag.

Den Stiftungen, die an der »BSW 2022« teilnehmen, steht es nun frei, ihren Zugang zu dem Thema zu wählen und ihre persönliche Dimension zu ergänzen. Dadurch entwickeln wir das Thema allesamt weiter – ganz persönlich und dennoch gemeinsam.

Wir dürfen gespannt sein!