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25. Apr – 7. Jul
Kunst & Kultur Wissenschaft & Forschung Umwelt & Natur Vor Ort
Schering Stiftung

OMI LIBATIONS

Tabita Rezaire [Amakaba] x Yussef Agbo-Ola [Olaniyi Studio]

"OMI LIBATIONS" ist eine Einzelausstellung der Künstlerin Tabita Rezaire und des Künstlers sowie Architekten Yussef Agbo-Ola in Zusammenarbeit mit dem Olaniyi Studio.

Im Zentrum der Ausstellung steht eine von beiden Künstlern entworfener Struktur, betitelt "OMI : Yemoja Temple", die der Yoruba Orisha-Gottheit Yemoja gewidmet ist. Yemoja gilt im Pantheon des westafrikanischen Volkes der Yoruba als Muttergottheit der Flüsse und Meere sowie aller darin lebenden Wesen.

Die Ausstellung rückt Wasser, als Ursprung allen Lebens, in den Fokus. Die konzeptionelle Grundlage bildete eine Forschungsreise, die Rezaire und Agbo-Ola mit den Wissenschaftler*innen Alex Jordan und Anja Wegner vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz unternahmen. Ihre Forschungen führten sie nach Tansania, wo sie die einheimische Wasserfauna, darunter Fische, Korallen und Mikroorganismen, studierten.

Der begehbare und alle Sinne ansprechende Tempel holt deren Habitat nach Berlin und lädt die Besucher*innen dazu ein, eine Verbindung zu diesem Lebensraum, der für die Yoruba gleichermaßen von biologischen wie spirituellen Lebewesen bewohnt wird, einzugehen. Auf der gestrickten textilen Oberfläche des Pavillons, entworfen vom Olaniyi Studio, deren einzelne Stoffelemente in Nigeria nach jahrhundertealter Technik indigoblau gefärbt wurden, finden sich abstrahierte Darstellungen solcher Meeresorganismen, die das künstlerisch-wissenschaftliche Team bei ihren Tauchgängen entdeckt und untersucht hat.

Im Inneren des Tempels erwarten die Besucher*innen Gaben für die Meeresgöttin, darunter Blumen und Honig. Eine immersive Klanginstallation verbindet rituelle Gesänge mit gesprochenen künstlerischen und wissenschaftlichen Reflektionen über das Wasser als Ökosystem.

"OMI : Yemoja Temple" ist demnach weit mehr als ein architektonisches Bauwerk: Als Erfahrungsraum vereint er wissenschaftliche Forschung mit spirituellen Aspekten und erweitert biologische sowie ökologische Perspektiven der Forschung um einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl indigene Technologien als auch Wissenssysteme integriert.